Wo Liebe ist

Ein Kammermusical

Buch und Liedtexte: Michael Walter
Musik: Mario Stork

Basierend auf Charakteren und Stoffen von William Shakespeare

Uraufführung: 15. Juni 2008, Bleckkirche, Gelsenkirchen

Regie: Michael Walter
Musikalische Leitung: Mario Stork

Julia/Ophelia: Anne Becker

Klavier: Mario Stork
Flöte: Melanie Kreiter
Viola/Violine: Helmut Hühn

Kostüme: Anne Becker
Technik: Rüdiger Jagsteit
Fotographie: Nina Ude


Inhalt

Zwei Frauen auf der Suche nach Liebe.

Julia, einem Adligen versprochen, den sie nicht liebt, trifft auf einem Maskenball den Mann fürs Leben. Aber die Verbindung zu ihrem Romeo darf nicht sein, denn die Liebenden stammen aus einander seit Ewigkeiten bekriegenden Familien an der gesellschaftlichen und politischen Spitze Veronas. Dennoch heiraten Romeo und Julia heimlich und träumen von einer gemeinsamen Zukunft – bis eine neue Eskalation der Gewalt alle Pläne zerstört…

Ophelia wiederum liebt Hamlet, den Prinzen von Dänemark. Dieser wird verfolgt von den Dämonen der Vergangenheit: Sein toter Vater erscheint ihm als Geist und deckt die Familienintrigen auf, denen der zum Opfer fiel. Hamlet will den Vater rächen, doch sein verändertes Verhalten treibt seine Ophelia in den Wahnsinn.

Julia kämpft um ihre Liebe und gegen die widrigen Umstände, Ophelia zerbricht letztendlich daran. Beide scheitern – oder doch nicht? Sind es tatsächlich zwei verschiedene Frauen, oder sind diese beiden legendären Liebesgeschichten nicht doch nurmehr zwei Seiten ein und derselben Medaille?


Songs und Musiknummern

1. Akt

Prolog
Familienstreit
Der Ball / Romeo und Julia
Geliebter Feind
Wo Liebe ist
Das Duell
Hochzeitsnacht
Die Sache scheint entschieden
Keine Zweifel mehr
Traummusik
Wachtraum

2. Akt

Prolog 2. Akt
Traumlos leben
Du zweifelst
Bitte bleib
Was ist geblieben
Ich liebe
Blumenlieder
Das Leben ein Fluß


Pressestimmen

„Die inhaltliche Verquickung zweier tragischer Frauenschicksale aus „Hamlet“ und „Romeo und Julia“ frei nach William Shakespeare als kleines Kammermusical für eine Person mit dreiköpfiger Band ist dem Kreativ-Team von Plan B! gelungen. Die Frage, wie wir in der heutigen, technisierten und gefühlsarmen Welt Liebe wahrnehmen, beschäftigte den Autoren Michael Walter und den Komponisten Mario Stork für rund ein Jahr. Die zwei klassischen Modelle von Liebe, wie sie Julia und Ophelia empfinden, … bilden in der finalen Version des Kammermusicals eine Einheit, die die Frage aufwirft, ob diese Art der Liebe antiquiert oder immer noch aktuell ist. Grandios haucht Anne Becker … den beiden Shakespeare-Heldinnen gefühlvoll und stark das Liebes-Leben ein. Im ersten Akt schwelgt sie in den romantisch-klassischen Melodiebögen für die Rolle der Julia mit der Unterstützung des Komponisten Mario Stork am Klavier, Melanie Kreiter an der Flöte und Helmut Hühn an der Violine. Aus den 11 Songs des ersten Teils bleibt insbesondere die Ballade des Titelthemas … im Ohr. Im zweiten Akt schwenkt das Thema zu den düsteren Wahnvorstellungen Ophelias. Neben wenigen Gesangstiteln dominiert nun deutlich der gesprochene Dialog von Michael Walter, aber auch hier klingt der tragische Schlusssong „Das Leben ein Fluss“ auch noch nach der Vorstellung im Gedächtnis weiter. Becker versteht es, … der thematisch anspruchsvolleren Rolle der Ophelia ebenfalls die nötige Tiefe und Eindringlichkeit zu vermitteln. … Nicht zuletzt trägt auch der Spielort in der fast intimen, kleinen Bleckkirche zum stimmungsvollen Gesamteindruck bei, wenn Julia vor dem Altar aus dem Giftkelch trinkt oder Ophelia in blau-grünen Tüchern im Fluss ihr Schicksal findet. Die Idee, beide Frauen zu ihren Spiegelbildern sprechen zu lassen, verstärkt den Eindruck der Reflexion und schafft gleichzeitig imaginäre Gesprächspartner, die es Anne Becker erlauben, mit anderen Personen in einen Dialog zu treten. Nach drei erfolgreichen Aufführungen im Juni sollte dieses Kammermusical nicht in der Versenkung verschwinden.“

Dr. Stephan Drewianka, Blickpunkt Musical 05/08 /www.musical-world.de

„Aus der Beschäftigung mit Shakespeare-Originalen entstand das Kammermusical „Wo Liebe ist", uraufgeführt und höchst beifällig aufgenommen vom Publikum in der Bleckkirche. … Der Traum ist Leitbild. … Die Bühne im Alterraum, karg mit Kerzen, einer Liege, einem Tisch bestückt, … wird von vier Spiegeln begrenzt und bestimmt. Auf knappstem Raum entfaltet sich Tragisches. Storks Musik: meist lyrisch, seltener dramatisch inspiriert. In die Kehle der Solistin hat er gefühlvolle Songs geschrieben. Anne Becker bestreitet das großs Solo!“

Hans-Jörg Loskill, Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 17.06.2008