Musiktheater in einem Prolog, sieben Szenen und einem Epilog
Buch und Liedtexte: Michael Walter Musik: Mario Stork
Uraufführung: 8. Juni 2012, Stadtbauraum, Gelsenkirchen
Regie: Michael Walter
Musikalische Leitung: Mario Stork
Margaretha/Schneewittchen: Franziska Höffkes
Erzähler/Tod: Markus Kiefer
Piano/Gitarre: Mario Stork
Schlagzeug: Matthias Plewka
Bass: Julian Rybarski
Eine böse Schwiegermutter, sieben Zwerge, ein vergifteter Apfel – das Märchen vom schönen Schneewittchen aus der Kinder- und Hausmärchensammlung der Gebrüder Grimm kennt jeder.
Allerdings kommt schon zu Beginn des Stückes alles anders als man eigentlich erwarten könnte. Wir begegnen einer blonden Frau, umworben von einem Conférencier, der nur in den ersten Minuten ernsthafte Absichten hegt, tatsächlich das Märchen vom Schneewittchen erzählen zu wollen, wie er es zuvor wahrscheinlich schon hunderte Male getan hat. Eigentlich führt er nämlich anderes im Schilde.
Die junge Frau, um die es hier geht, ist auch gar nicht das Schneewittchen, sondern Margaretha von Waldeck (1533-1554), das historische Vorbild der Grimmschen Märchenfigur. Auf der Bühne zu erleben ist keine Unterrichtsstunde im Fach Geschichte, sondern ein Drama aus Poesie, Schönheit, Liebe – und einem Mord.
Prolog
Bild im Spiegel
Der Tod und das Mädchen
Ein gutes Bild
Auch nur ein Tod
In Teufels Küche
Erkenne dich
Herkunft
Valse triste
Kuss der Nachtgestalt
Kalt/Das Wort vom Liebestod
Stirb und werde/Epilog
„Ein etwas anderer Beitrag zum gerade begonnenen Brüder-Grimm-Jubiläumsjahr… Über die Bühne ging ein experimentelles Musiktheaterstück des Autors Michael Walter mit der bemerkenswerten Musik von Mario Stork… Getragen wird die Aufführung von der Szenen unterstreichenden und verbindenden Musik mit dem Komponisten Mario Stork am Klavier, der von Julian Rybarski am Bass und Matthias Plewka am Schlagzeug begleitet wird. Da gibt es etwa ein Tod-Margaretha-Duett … mit Ohrwurmcharakter…“
Werner Senzel, Wildunger Zeitung, 15. Januar 2013
„Wenn ein Stück mit den Worten „Es war einmal“ beginnt, denkt wohl jeder sofort an den Anfang eines Märchens. „Der Tod und das Märchen“, so der Titel des neuen Musiktheaterstückes von Michael Walter (Text/Regie) und Mario Stork (Musik) ist aber mehr als ein klassischer Einblick in eine fantastische Märchenwelt… ungewöhnliche Mischung aus Historiendrama und Märchenaufführung… Denn in „Der Tod und das Märchen“ geht es nicht nur um die Grimmsche Schönheit, sondern vielmehr um ihr historisches Vorbild: Margaretha von Waldeck (1533 bis 1554). Durch eine Mischung aus historischen Fakten und Fiktionen um die Märchenfigur Schneewittchen verschmelzen die beiden Figuren im Verlauf des Stückes in der Darstellerin Franziska Höffkes. Die andere Hauptrolle mimt Schauspieler Markus Kiefer. Er ist der Tod, der das schöne Schneewittchen beziehungsweise Margaretha von Waldeck aus Liebe für sich beanspruchen will… Insgesamt ist das Musiktheaterstück stilistisch schwer einzuordnen… Es hat Opern- und Musicalelemente… Dass „Der Tod und das Märchen“ eben kein reines Märchen in seinem bekannten Stil ist, zeigt das dramatische Ende. Margaretha muss sterben, weil sie sich in den Tod verliebt. Das Publikum störte das nicht. Es war von dem Stück so begeistert, dass es applaudierte, bis die Darsteller gleich noch zweimal auf die Bühne zurückkehrten, um den sehr ausgiebigen und verdienten Jubel zu genießen.“
Deborah Vogtmann, Westdeutsche Allgemeine Zeitung/www.derwesten.de, 11. Juni 2012