Virtuelle Hände

Leergefegte Straßen.
Die Städte liegen brach.
Ist denn jetzt schon Weltuntergang?
Und wer weiß, was kommt danach?

Nirgendwo Gewissheit, der Mensch am Scheitelpunkt,
fassungslos, wie ihm jetzt die Natur dazwischenfunkt.

Unerwartet freundlich
wächst Solidarität.
Kriegen wir die Kurve nochmal,
ist es doch noch nicht zu spät?

Überraschend Hoffnung, dass Dummheit nicht gewinnt,
dass vielleicht genau jetzt eine neue Zeit beginnt.

Manchmal passiert’s, da schrumpft die eig‘ne Wichtigkeit ganz klein.
Das ist uns‘re Chance, zu zeigen: So geht Mensch zu sein.
Manchmal bergen Krisen ungeahnte Kraft.
Reichen wir uns virtuelle Hände aus der Einzelhaft!

Alle Argumente
zu Tode diskutiert.
Plötzlich finden alle es gut,
dass der Stillstand uns regiert.

Illusionen bröckeln, das Märchen auserzählt,
wie denn noch zusammensteh’n, wenn Perspektive fehlt?

Jeder gegen jeden,
ein Meinungskarussell.
Ist die Wahrheit noch absolut
oder individuell?

Niemand weiß, wie morgen der Aufbruch doch gelingt
in einer Gesellschaft, die um ihre Fassung ringt.

Manchmal passiert’s, da schwillt das eig’ne Ego himmelgroß.
Dann muss man sich wundern, was ist mit den Menschen los?
Hinter mancher Maske brennt nur wenig Licht.
Reichen wir uns virtuelle Hände für mehr Zuversicht.

Was wäre, wenn dieser Samen später Früchte treibt?
Was wäre, wenn diese Menschlichkeit erhalten bleibt?
Was wäre, wenn neue Kreativität entsteht?
Was wäre, wenn unser Leben neue Wege geht?

Apocalypse now, reset tomorrow.
Apocalypse now, reset tomorrow.
Apocalypse now, reset tomorrow.
Apocalypse now, reset tomorrow.

Manchmal passiert’s, da schrumpft die eig‘ne Wichtigkeit ganz klein …

Text & Musik: Mario Stork © 2020 by Mario Stork