Und wenn morgen

Und wenn morgen
sich der Staub des Irrsinns legt,
sich ein Funke Hoffnung regt,
wirst du da sein, um das Leben anzunehmen?

Und wenn morgen
sich der Geltungswahn verliert,
klar wird, was noch existiert,
wirst du stark sein, um die Heuchler zu beschämen?

Aus Nichts kommt nichts,
doch aus nichts muss neu entsteh’n,
wenn die Narben erst vergeh’n,
was uns am Herzen lag.
Was ist dauerhaft verlor’n?
Was wird schöner neu gebor’n?
Das bringt ans Licht ein neuer Tag.

Werden wir füreinander sorgen,
uns eine bess’re Zukunft borgen
morgen?

Und wenn morgen
dann Vernunft das Ruder hält,
falscher Eigensinn zerschellt,
wirst du da sein, um Verzweiflung auszumerzen?

Und wenn morgen
doch der Daseinskampf beginnt,
wer verliert und wer gewinnt,
wirst du stark sein, voller Mut und off’nem Herzen?

Auf Sicht zu fahr’n,
scheint das Einzige, was bleibt.
Wer hat Recht, wer übertreibt?
Das zeigt sich erst zuletzt.
Kämpft hier jeder nur für sich
oder bleibt doch unterm Strich
ein Menschlichsein, das Zeichen setzt?

Steh’n wir auch weiter nur daneben?
Werden wir freimütiger geben
und leben?

Werden wir füreinander sorgen,
uns eine bess’re Zukunft borgen
morgen?

Text & Musik: Mario Stork © 2020 by Mario Stork