Sarajevo

Zwei junge Menschen auf der Brücke,
Hand in Hand,
zwischen Minen, Blut und Leichen
auf dem Weg ins andre Land.
Sie lieben sich seit Schülertagen,
sie wollen sich zu zweit durchschlagen,
Romeo und Julia aus Sarajevo.

In diesem Krieg geht es um Macht und Religion.
Er ist Serbe, sie Muslimin,
doch was zählt ihr Glaube schon?
Dann Schüsse, die im Dunkel hallen,
zwei Körper, die zu Boden fallen,
Romeo und Julia aus Sarajevo.

Frei sein
heißt, nie mehr sinnlos Blut vergießen.
Frei sein
heißt, nie mehr auf Wehrlose schießen.
Fast zu spät,
erst wenn ihr das versteht,
dann seid ihr frei.
Frei sein!
Niemals könnt ihr uns wirklich töten.
Frei sein!
Ganz gleich, zu welchem Gott wir beten.
Feiger Krieg,
falscher Sieg,
wir sind frei,
wir zwei.

Fünf Tage liegen sie dort, noch im Tod vereint.
Niemand will's gewesen sein,
und jeder gibt die Schuld dem Feind.
Der letzte Trost für sie auf Erden:
Gemeinsam nun begraben werden.
Romeo und Julia aus Sarajevo.

Text & Musik: Mario Stork © 2005 by Mario Stork