Meine beiden Frauen

Ich liebe meine Frau und ich verehre sie,
ich nehm sie, wie sie ist und ich beschwere mich fast nie.
Nur manchmal möchte ich mich heimlich doch beklagen,
denn hin und wieder würde ich auch gern mal was sagen.
Doch ist mein Schatz erstmal voll im Redefluß,
dann gibt es nichts, was ich mir nicht anhören muß.
Und komm ich zwischen Klatsch und Tratsch dann doch noch zu Wort,
dann kann ich sicher sein: Sie unterbricht mich sofort!

Ich geh mit meiner Frau auch gerne in die Stadt,
am liebsten, wenn sie einen großen Einkaufszettel hat.
Parfümerien findet sie am allerbesten,
da kann sie jedes Tiegelchen, jedes Töpfchen testen.
Auch Schuhe und Taschen werden heiß begehrt,
zumindest solange, bis die Bank sich beschwert.
Und wozu braucht sie dabei überhaupt ihren Mann?
Na, damit er das Zeug für sie nach Haus schleppen kann!

Jeder Tag ist ein neues Abenteuer
zwischen Irrenanstalt und Freudenfeuer.
Treiben sie mich manchmal auch zum Wahnsinn,
genieße ich, daß ich im Korb der Hahn bin.
Bricht das Chaos aus, stürzt die Welt auch ein,
hier bin ich zu Haus, da kann ich sicher sein,
darauf kann ich blind vertrauen.
Meine beiden Frauen, meine beiden Frauen.

Ich hab nichts gegen Kinder und ich wehr mich nicht,
wenn uns're Kleine quiekt, bis jedes Fensterglas zerbricht.
Auch ihr Tohuwabohu kann ich gut ertragen,
solang die Spielzeugberge mich noch nicht ganz erschlagen.
Ich sage sehr gerne alles tausendmal,
auch Wuseln und Trampeln sind für mich keine Qual.
Nur eines macht mir Magengrummeln, denn irgendwann
wird sie ein Teenie sein und kommt uns mit Männern an…

Jeder Tag ist ein neues Abenteuer…
Meistens steht der Zähler zwei zu eins gegen mich,
das sind halt Mutter und Tochter, das verstehe ich,
damit kann ich sehr gut leben,
weil die Kleine und mich eins vereint:
Zuviel Grünzeug ist unser gemeinsamer Feind!
Soll das Essen uns schmecken, muß es Fleisch und Nachtisch geben!

Jeder Tag ist ein neues Abenteuer…

Text & Musik: Mario Stork © 2011 by Mario Stork