Meine Stadt

Hast mich manchmal fröhlich angelacht,
manchmal um den Verstand gebracht,
deine Schattenseiten nie versteckt,
doch ich hab immer wieder Blut geleckt.
Hab dich manches Mal verflucht,
mein Zuhaus in dir gesucht.
Manchmal glaub ich dich zu kennen
und entdeck dich immer neu,
kann mich leicht in dir verrennen,
meine Stadt, ich bin dir treu.

Bist kein schönes Kind, das weißt du ja,
doch du bist mir so seltsam nah.
Hast schon viel erlitten, viel erlebt,
du hast dich untrennbar mit mir verwebt.
Einfach bist du sicher nicht,
deine Schätze und dein Licht
muß man suchen und entdecken
hinter Sorgen und Morast.
Will dich immer neu aufwecken,
meine Stadt voller Ballast.

Bist seit endlos vielen Jahren schon
wie ein modernes Babylon.
Deine Menschen sind nicht ganz gescheit,
doch da ist Wärme, da ist Freundlichkeit.
Läßt man sich erst auf dich ein,
ist man nicht mehr lang allein.
Wie oft will ich dich verlassen,
finde nie den Mut dafür.
Will dich lieben, will dich hassen,
meine Stadt, du lebst in mir.

Text & Musik: Mario Stork © 2005 by Mario Stork