Der Abend war grandios, ich komm nach Haus.
Noch klingen in mir Jubel und Applaus.
Jetzt noch ganz kurz online geh'n.
Wieder ist etwas gescheh'n
und sogleich ist's mit der Euphorie ganz aus.
Und wieder Bomben, Schüsse, Tote, Leid
im Terrorkrieg gegen die Menschlichkeit.
Religion als Scheinmotiv,
alte Wunden stechen tief.
Hass und Irrsinn als Symptome uns'rer Zeit.
Wenn jedes Wort dir fehlt,
Strategien versagen,
sich die Hoffnung quält
die Ängste zu verjagen,
kann die Musik dir Zuflucht sein?
Darfst du in Liedern glücklich sein?
Kann bei all dem Hass und Wahnsinn dieser Welt
die Musik das Licht sein, das die Nacht erhellt?
Der Saal verstummt, die Bühne liegt im Licht.
Kann, darf, soll ich heut' singen oder nicht?
Ist es richtig, ist es gut,
finde ich in mir den Mut
jetzt da raus zu geh'n mit lachendem Gesicht?
Wir fangen an, die Show muss weitergeh'n.
Wie gut es tut, ins Publikum zu seh'n.
In die Mienen, Stück für Stück,
schleicht sich Freude, schleicht sich Glück.
Welches Privileg, grad heute hier zu steh'n!
Wenn jedes Wort dir fehlt,
Strategien versagen,
sich die Hoffnung quält
die Ängste zu verjagen,
dann lass Musik dir Zuflucht sein,
geteiltes Lied singt nie allein.
Gegen jeden Hass und Wahnsinn dieser Welt
lass Musik das Licht sein, das den Weg erhellt.
Vielleicht kann kein Lied diese Welt verändern,
vielleicht nur für Momente schöner machen.
Manchmal ist es schon genug, wenn für ein paar Stunden
Menschen gemeinsam singen, weinen, lachen.
Wenn jedes Wort dir fehlt...
Text & Musik: Mario Stork © 2017 by Mario Stork