Ich bin da
(Ein Lied von Freiheit)

Giuseppina:
Einst war ich eine starke Frau,
war unabhängig und allein.
All das Geschwätz war mir egal,
ich wollte frei und ungebunden sein.
Ich war berühmt zu meiner Zeit,
auf jeder Opernbühne, in jedem Land.
Als mit den Jahren die Stimme verging,
reichtest du mir deine Hand.

Du warst da, ein Fels im Sturm der Zeit.
Wir zogen uns an und wurden zur Melodie.
Für Liebende auf Augenhöhe war die Welt noch nicht bereit,
doch nichts zerstörte unsere Magie.

Ich halte dir den Rücken frei,
steh dir zur Seite, wo ich kann,
auch wenn’s nicht immer einfach ist,
mit einem Nationalidol zum Mann.
Mit jeder Faser meines Seins
liebe ich das Genie und den Freund in dir.
Wenn mit den Jahren das Feuer auch ging,
sieh dich um, ich bin noch hier!

Ich war da, dir fraglos beizusteh’n.
Ich war dir Komplizin, Heimat und Rückzugsort.
Ich nahm mich selbst zurück, um immer mich nur noch um dich zu dreh’n.
Jetzt spüre ich: Du driftest von mir fort.

Hast du dich mir entfremdet?
Ist die Leidenschaft verlor’n?
Steht dir der Sinn nach Abenteuern und anderen Frauen?
Hab ich nicht deine Zärtlichkeit verdient?
Sind wir nicht dazu gebor’n,
miteinander durch dieses so schmerzvolle, schwierige,
manchmal so schöne Leben zu geh’n,
einander zu stützen, einander zu vertrauen?

Ich bin da, noch immer, jeden Tag.
Wir sind immer noch unendliche Melodie.
Ich lasse unser Lied nicht sterben bis zum letzten Wimpernschlag.
Sein Klang schlägt Brücken zwischen Trott und Euphorie,
dieses Lied weiß: Wahre Liebe endet nie.

Text & Musik: Mario Stork © 2013 by Mario Stork.